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Negative Strompreise erklärt: Ursachen, Auswirkungen und Lösungen für Unternehmen
20. September 2024 - Lesezeit: 7 Minuten
Immer häufiger wird über negative Strompreise berichtet. Wir erklären in diesem Magazinbeitrag, was negative Strompreise sind, wann sie entstehen und welche Maßnahmen dazu beitragen, das Ausmaß negativer Strompreise aus Stromerzeugerperspektive zu reduzieren.
Was sind negative Strompreise?
Strompreise werden an der Strombörse festgelegt und ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Wie für marktwirtschaftliche Umfelder typisch, greift auch auf dem Strommarkt das folgende Prinzip:
- Ist die Nachfrage nach Strom höher als das vorhandene Stromangebot, steigt der Preis für Strom.
- Ist die Nachfrage nach Strom niedriger als das vorhandene Stromangebot, sinkt der Preis für Strom, teilweise sogar ins Negative.
- Befinden sich Nachfrage und Angebot im Gleichgewicht, ergibt sich ein Gleichgewichtspreis.
Das Auftreten negativer Strompreise kann also bedeuten, dass Stromerzeuger Stromverbraucher für die Abnahme ihres Stroms bezahlen, um möglichen negativen Konsequenzen vorzubeugen – Stromverbraucher erhalten also Geld, wenn sie Strom „kaufen“.
Fragen? Kein Problem!
Welche Ursache haben negative Strompreise?
Durch den verstärkten Einsatz von Anlagen erneuerbarer Energien, wie Solaranlagen, ergeben sich natürliche, wetterbedingte Schwankungen der bereitgestellten Energiemengen. An Sommertagen mit blauem Himmel und Sonnenschein wird über mehrere Stunden hinweg eine große Menge Solarenergie erzeugt, die an der Strombörse angeboten werden kann. Dahingegen sorgen bewölkte, regnerische Tage für weniger intensive Sonnenstunden pro Tag. Die Menge an erzeugtem und bereitgestelltem Solarstrom fällt geringer aus.
Im Gegensatz zu anderen Gütern ist Strom in Deutschland noch nicht ausreichend speicherbar. Die entsprechende Infrastruktur gilt als unzureichend ausgebaut. Daher können die erzeugten Energiemengen nur begrenzt für Phasen höherer Nachfrage „gelagert“ werden. Vor diesem Hintergrund wird deutlich: In Zeiten von Überproduktion sind Stromerzeuger darauf angewiesen, ihren Strom „um jeden Preis“ an Abnehmer abzugeben. Hierbei kann der Strompreis ins Negative fallen.
Seit wann gibt es negative Strompreise?
Negative Strompreise sind seit September 2008 am Spotmarkt der EEX (European Energy Exchange) in Leipzig erlaubt. Dieser Schritt ging auf den Wunsch vieler Akteure zurück, insbesondere aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Sie hofften, dass dadurch konventionelle Kraftwerke ihre Produktion stärker an die Einspeisung von Wind- und Solarstrom anpassen und flexibler reagieren würden. Vor dieser Regelung lag der niedrigste mögliche Preis bei 0 Euro pro MWh.
Fragen?
Wie können negative Strompreise reduziert werden?
Negative Strompreise vermeiden durch Energiemanagement
Ein Energiemanagementsystem ermöglicht es, den Stromverbrauch und die Stromerzeugung in Echtzeit zu überwachen und zu steuern. Dadurch können Erzeuger ihre Produktion an die aktuelle Marktsituation anpassen und flexible Produktionskapazitäten einsetzen oder ihre Anlagen gezielt herunterfahren, wenn eine Überproduktion droht.
Lastmanagement für Stromverbraucher
Beim Lastmanagement wird der Stromverbrauch flexibel angepasst, indem energieintensive Prozesse in Zeiten verlagert werden, in denen ein Überangebot an Strom besteht. Durch die gezielte Steuerung können Lastspitzen gemildert und der Verbrauch auf Phasen niedriger oder gar negativer Preise gelegt werden.
Integration von Energiespeichern für Stromerzeuger
Die Einbindung von Energiespeichern kann das Auftreten negativer Strompreise reduzieren, indem sie das Energiesystem flexibler gestaltet. Drei positive Auswirkungen, die der Einsatz von Energiespeichern bringt:
- Energiespeicher können überschüssigen Strom, der bei niedriger Nachfrage und hoher Erzeugung entsteht, aufnehmen. Die Einspeisung ins Netz zu negativen Preisen wird vermieden.
- Energiespeicher entlasten das Netz bei Überproduktion. Sie speichern Strom zwischen und verringern dadurch das Ungleichgewicht zwischen hohem Angebot und niedriger Nachfrage. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich negative Strompreise entwickeln, sinkt.
- Energiespeicher ermöglichen die Nutzung des gespeicherten Stroms in Zeiten hoher Nachfrage (und damit einhergehender positiver Preise). Schwankungen an der Strombörse werden verringert.
Fazit und Empfehlung
Vor dem Hintergrund der in diesem Beitrag erläuterten negativen Strompreise empfehlen wir unseren Kunden und Interessenten, Photovoltaikanlagen mit einem intelligenten Energiemanagementsystem und einem Batteriespeicherkonzept zu kombinieren. Auf diese Weise können Sie Ihren Eigenverbrauch kontrolliert maximieren und Ihre Stromkosten nachhaltig senken. In Verbindung mit einer passenden Energiespeicherlösung können Überschüsse gespeichert und flexibel freigesetzt werden, anstatt sie zu negativen Preisen ins Netz zu einspeisen.
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